Jörg Kastl

deutscher Diplomat; Botschafter in Argentinien 1975-1977, Brasilien 1977-1980 und in der UdSSR 1983-1987

* 21. Juni 1922 Berlin

† 9. Januar 2014 Berlin

Internationales Biographisches Archiv – Personen aktuell 24/1988

vom 6. Juni 1988 , ergänzt um Meldungen bis KW 03/2014

Wirken

Jörg Kastl, röm.-kath., wurde am 21. Juni 1922 in Berlin als Sohn des Rechtsanwalts Geheimrat Dr. h.c. Ludwig K. geboren. Der Vater war von 1907-20 in der Regierung Deutsch-Südwestafrika tätig. Nach dem Krieg war er Hauptreferent für Reparationsangelegenheiten im Reichsfinanzministerium, geschäftsführendes Präsidialmitglied des Reichsverbands der Deutschen Industrie, Mitglied der Reparations-Sachverständigenkonferenz Paris (29) und arbeitete schließlich in leitender Stellung im Reichswirtschaftsrat und in der Mandatskommission des Völkerbundes.

Der Sohn besuchte das humanistische Gymnasium Neubeuern, studierte dann Rechtswissenschaften in Lausanne und München und legte 1941 bzw. 1943 die beiden juristischen Staatsprüfungen ab. Im Krieg war K. Leutnant d. Res. Nach Beendigung des Krieges arbeitete K. zunächst als Gerichtspraktikant, später versuchte er sich als Schauspieler an verschiedenen Theatern, entschloss sich dann aber zum Umsatteln.

1950 bewarb er sich um Aufnahme in den Auswärtigen Dienst und nun begann eine hervorragende diplomatische Karriere.

1951 begann er als außerplanmäßiger Vizekonsul, 1952 arbeitete er an der Botschaft in Paris, kehrte für kurze Zeit nach Bonn zurück und war ...